Johann Sebastian Bachs Kantate „Meinen Jesum laß ich nicht“ (BWV 124) stand im Mittelpunkt eines Kantatengottesdienstes in der Geislinger Stadtkirche am Sonntag, den 06. Februar 2022, um 9:30 Uhr. Unter Leitung von Bezirkskantor Thomas Rapp musizierten der Geislinger Singkreis, Vokalsolisten und ein eigens zusammengestelltes Kantatenorchester.
Erstmals im Januar des Jahres 1725 aufgeführt, basiert Bachs Kantate auf einem Choral von Christian Keymann: entstanden unter dem Eindruck einer anderen großen Krise, des Dreißigjährigen Krieges. Dessen Kernbotschaft, das vorbehaltlose Vertrauen des Gläubigen zu Christus hat Bach eindrücklich vertont – angefangen mit einem fulminanten Eingangschor, den die Oboe (→Ruth Unterkofler) anleitet. Rezitativ und hochdramatische Arie des Tenors (→Henning Jensen) setzen der Todesfurcht die feste Zuversicht entgegen: „Ich lasse meinen Jesum nicht“. Das Rezitativ des Basses (Michael Burow-Geier) führt aus tiefer Sorge zu großer Hoffnung und stimmt auf ein federleichtes solistisches Duett ein. Darin besingen Sopran und Alt (→Judith Wiesebrock / →Anne Greiling) das „wahre Vergnügen“ des Himmels. Schließlich bekräftigt der Chor gleichermaßen sanft wie bestimmt: „Meinen Jesum laß ich nicht“.
Aufgeführt wurde diese zuvor in Geislingen noch nicht aufgeführte Bach-Kantate im gottesdienstlichen Rahmen in der Geislinger Stadtkirche am Sonntag, den 06. Februar 2022, um 9:30 Uhr; die Liturgie gestaltete Pfarrer Dietrich Crüsemann. Die Aufführung ist im →YouTube-Kanal des Evangelischen Kirchenbezirks Geislingen als Stream verfügbar.
Dieses Projekt wird im Rahmen des bundesweiten Programms NEUSTART AMATEURMUSIK gefördert.